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Fragen - Antworten

BEGRIFFE                                                                                                                                                                                                                                                                                  Was ist die baurechtliche Grundordnung?

Die baurechtliche Grundordnung regelt, wo und wie in der Gemeinde Spiez gebaut werden darf. Sie ist für alle Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer verbindlich.

Was ist eine Zone mit Planungspflicht (ZPP)?

Eine Zone mit Planungspflicht (ZPP) eignet sich für die Entwicklung von besonders bedeutsamen oder komplexen Gebieten. Es ist eine Zone der baurechtlichen Grundordnung. Die baurechtliche Grundordnung hat gemäss Artikel 92 des Baugesetzes für jede ZPP den Planungszweck, die Art der Nutzung, deren Mass als Planungswert und die Gestaltungsgrundsätze für Bauten, Anlagen und Aussenräume festzulegen.

                                                                                                                                                  ORT                                                                                                                                                                                                                                                                                            Darf im Unteren Kandergrien gebaut werden?

Ja, die Parzelle 7130 neben dem Bootstrockenplatz ist seit 1996 eine Bauzone. Seit 2006 ist auf dem Grundstück eine Wohnnutzung vorgesehen. Die Eigentümer haben somit ein Anrecht auf dem Grundstück ein Wohnbauprojekt zu realisieren.

Wem gehört das Grundstück?

Die Parzelle der Wohnüberbauung ist im Eigentum der Baugesellschaft Unteres Kandergrien.

Was bedeutet die Überbauung für Naherholungssuchende?

Der Zugang zum Naherholungsgebiet wird mit der diagonalen Führung der Erschliessungsstrasse und Tempo 30 attraktiver. In der Wohnsiedlung sind auch einige öffentliche Dienstleistungen vorgesehen wie ein Kiosk und eine öffentliche Toilettenanlage.

Was geschieht mit dem Lernort für Schulklassen?

Der Lernort für Schulklassen bleibt bestehen und soll noch attraktiver ausgestaltet werden.

                                                                                                                                                   PROJEKT                                                                                                                                                                                                                                                                                   Welche Dimensionen weist die Überbauung auf?

Das Projekt erfüllt die Anforderungen des Kantons Bern bezüglich der baulichen Dichte. Die zwei Zeilen- und die zwei Punktbauten werden rund 55 Wohnungen ermöglichen, obschon die Hauszeilen nur zweigeschossig sind. Die Punktbauten sind 4-geschossig, aber mit maximal 15 Metern nicht höher als das Hotel Deltapark.

Wieso wird nicht ein Einfamilienhausquartier erstellt, sondern dichter gebaut?

Da der Bund und der Kanton Bern seit dem Inkrafttreten des revidierten Raumplanungsgesetzes im Jahr 2014 die Anforderungen an die bauliche Dichte neuer Wohnüberbauungen erhöht haben, würde ein Projekt gemäss der geltenden ZPP-Vorschriften nicht mehr bewilligungsfähig sein. Auch wenn kein Projekt vorläge, müssten die Bestimmungen der ZPP dereinst angepasst und die minimale bauliche Dichte im Sinne eines haushälterischen Umgangs mit dem Boden erhöht werden.

Wie sieht das Wohnungsangebot aus?

Das Wohnungsangebot steht noch nicht fest. Erst in den weiteren Arbeitsschritten wird konkretisiert, wie viele Wohnungen in welcher Grösse realisiert werden.

Werden die Gebäude rollstuhlgängig sein?

Ja, alle Wohnungen werden hindernisfrei gemäss den Vorgaben von Procap realisiert. Aus der Einstellhalle wird man mit einem Lift auf die einzelnen Niveaus kommen. Von Aussen ist das Zugangsgeschoss auch mittels Rampen zugänglich.

Wieso wird der Bootstrockenplatz in das Projekt einbezogen?

Zu Beginn des qualitätssichernden Verfahrens wurde viele Überbauungsvarianten geprüft. Es zeigte sich, dass die Anordnung der Wohnüberbauung um den Bootstrockenplatz ein attraktives Miteinander von Wohnen und Freizeit ermöglicht. Die Zone für öffentliche Nutzungen (ZöN) mit dem Bootstrockenplatz wurde deshalb in die Zone mit Planungspflicht (ZPP) integriert. Für die Wohnüberbauung steht gleich viel Fläche zur Verfügung wie bisher.

Was geschieht mit den Bootsplätzen und der Baracke?

Der Bootstrockenplatz bleibt mit grundsätzlich gleicher Anzahl bestehen, bzw. wird im Rahmen der Bauarbeiten wieder erstellt. Dies wird mit den neuen ZPP-Vorschriften sichergestellt und wurde zwischen der Grundeigentümerschaft und der Projektträgerschaft vertraglich geregelt. Die heutige Baracke wird abgebrochen und in anderer Form auf der Fläche angrenzend mit Kanal neu erstellt. Die gedeckten Fläche des Gebäudes dient dem Bootsunterhalt und kleineren Reparaturarbeiten der Boote.

Wie wirkt sich die Überbauung auf Flora und Fauna aus?

Störungen für die Flora und die Fauna werden möglichst vermieden: deshalb weisen die Wohngebäude keine ebenerdigen Gartensitzplätze und keine zum Grünraum orientierten Vorgärten auf. Zwischen dem Bachlauf und der Siedlung verläuft ein über 20m Meter breiter Grünstreifen, der Tieren als Wanderkorridor zwischen den Naturschutzgebieten dient und zugleich dem Bach als Gewässerraum zur Verfügung steht.

Wird das Projekt bezüglich Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit begleitet und beurteilt?

Ja. Bezüglich Umwelt und ökologische Vernetzung wird das Projekt durch Fachleute der Gemeinde und des Kantons sowie von Externen eng begleitet werden. Die zuständigen Ämter und Fachstellen des Kantons werden ebenfalls einbezogen. Die Einsetzung eine Umweltbaubegleitung für die Bauphase ist vorgesehen.

Wie steht es mit dem Hochwasserschutz?

Die Wohnüberbauung steht auf einem ungefähr 1m hohen Sockel. Dadurch werden die gesetzlichen Anforderungen bezüglich Hochwasserschutz erfüllt.

Wie wird mit der Fläche umgegangen, die im Kataster der belasteten Standorte eingetragen ist?

Es geht um eine Ablagerungsfläche von rund 1'700 m2 (Anteil in ZPP), die nordwestlich der geplanten Erschliessungssstrasse liegt und im Kataster der belasteten Standorte (KbS) als Standort Nr. 07680018 auf Grundstück Nr. 373 eingetragen ist. Die entsprechenden Massnahmen und die Sanierungspflicht im Falle von effektiven Altlasten ist im Rahmen der UeO genauer zu definieren. Bauvorhaben auf belasteten Standorten sind vom zuständigen Fachamt des Kantons beurteilen zu lassen. Die erforderlichen Auflagen werden im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens festgelegt.

                                                                                                                                                   VERKEHR                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wieviel Verkehr verursacht die neue Überbauung?

Die Überbauung mit rund 55 Wohnungen und 80 bis 90 Parkplätzen führt zu einem gewissen Mehrverkehr. Das zusätzliche Verkehrsaufkommen während der Morgen- und Abendspitzenstunden wird auf rund 20-25 Fahrten pro Stunde geschätzt, in den übrigen Tagesstunden (ohne Nacht) auf rund 10-12 Fahrten pro Stunde. Auf der neuen Erschliessungsstrasse wird die Höchstgeschwindigkeit Tempo 30 betragen.

Wie wird die Sicherheit beim Kantonsstrassenanschluss sichergestellt?

Aktuell weist die Einmündung in die Kantonsstrasse nicht optimale Sichtweiten auf. Ihre Umgestaltung liegt im Zuständigkeitsbereich des Kantons. Die Sanierung soll unabhängig von der vorliegenden Planung voraussichtlich 2025 realisiert werden.

                                                                                                                                                   VERFAHREN UND PLANUNGSPROZESS                                                                                                                                                                                                                              Wer entscheidet über die Planungsvorlage?

Über den Erlass oder Änderungen der baurechtlichen Grundordnung entscheiden die Stimmberechtigten der Gemeinde Spiez in einer Volksabstimmung.

Wie geht es bei einer Annahme der Vorlage weiter?

Bei Annahme der Planungsvorlage durch die Stimmberechtigten werden die Planungsakten dem Kanton zur Genehmigung eingereicht. Der Kanton wird dann auch die hängigen Einsprachen behandeln. Nach der Genehmigung durch den Kanton macht die Gemeinde diese mit Publikation öffentlich bekannt und gibt den Inkraftsetzungstermin bekannt.
Bevor im Unteren Kandergrien gebaut werden kann, muss eine Überbauungsordnung erlassen werden. Die Gemeinde legt darin auf der Basis des Richtprojekts die Einzelheiten des Bauvorhabens wie die genaue Lage der Bauten, die Erschliessung, die Energieversorgung, die Aussenraumgestaltung und vieles mehr verbindlich fest. Das Richtprojekt wird als Anhang in der Überbauungsordnung «verankert». Das Wohnungsangebot wird auf diesen Zeitpunkt konkretisiert. Anschliessend folgt das Baubewilligungsverfahren.

Was geschieht bei einer Ablehnung der Vorlage?

Mit einer Ablehnung der Vorlage würde eine neue Planung mit einer neuen Planungsvorlage notwendig. Aufgrund der vom Kanton geforderten Mindestdichte müsste ein neues Wohnbauprojekt eine vergleichbare Dichte aufweisen wie das nun vorliegende. Es ist fraglich, ob daraus eine bessere Lösung resultieren würde als das heutige, qualitativ hochstehende Richtprojekt. Die Chance, eine qualitätsvolle Bebauung und einen breiteren Grünstreifen entlang des Bachlaufs zu realisieren und gleichzeitig den Zugang zum Delta attraktiver auszugestalten, würde verpasst.

Wieso wird das Grundstück, wie von den Einsprechern gefordert, nicht ausgezont?

Eine Auszonung ist für den Gemeinderat kein Thema. Sie würde dem Prinzip der Planbeständigkeit und Rechtssicherheit widersprechen.


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